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Tierische Erinnerungen...


Joel Fagot von der Université de la Méditerranée in Marseille und sein US-Kollege Robert Cook von der Tufts University in Medford sind auf der Suche nach dem Ursprung vom Gedächtnis.

Da Tauben wegen ihren Navigationsfähigkeiten, also dem visuellen Sinn und Paviane mit ihrem besonders guten Erinnerungsvermögen für dieses prädestiniert scheinen, haben die Forscher mit je zwei dieser Gattungen, langjährige Forschungen durchgeführt.

Und das mit einem erstaunlichen Ergebnis: Über lange Zeit können die Tiere sich Tausende von Bildern merken.

Den Versuchstieren wurden Bilder gezeigt, zu denen entweder links oder rechts davon eine Taste aufleuchtete. Wenn den Tieren die Bilder später erneut gezeigt wurden, mussten sie richtig reagieren, indem sie die dazugehörige Taste auswählten. Die Paviane benutzten dazu Joysticks, während die Tauben auf Tasten pickten, da Vögel ja bekanntlich keine Daumen besitzen.

Die Tauben merkten sich 800 bis 1200 verschiedene Bilder, ehe ihr Gedächtnis an seine Grenzen stieß. Bei den Pavianen waren es deutlich mehr. Nach mehr als drei Jahren hatten sie zwischen 3500 und 5000 Bilder gespeichert. Ich konnte mir als Jugendlicher ebenfalls eine unübersehbare Zahl von Bildern aus der „Playboysammlung“ meines Vaters merken. Aber ich denke, der Pavian hat mich eingeholt. Heute kann ich mir nicht einmal den Geburtstag meiner Liebsten ins Gedächtnis zurückrufen.

Fagot und Cook glauben, dass die Fähigkeit, riesige Informationsmengen speichern zu können, grundlegend und weit verbreitet bei den Wirbeltieren ist, die Kapazitäten jedoch von Art zu Art variieren. Die Studie zeige, dass Tauben und Paviane, obwohl seit Millionen von Jahren stammesgeschichtlich getrennt, ein ähnliches Erinnerungsprofil aufwiesen. Zumindest ein besseres, als so mancher Politiker vor dem Untersuchungsausschuss…

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